Zu Hause, wo ich mich jetzt viel aufhalte, habe ich normalerweise Sicht auf die sich im Landeflug befindlichen Flugzeuge. Ruhig ist es geworden. Sehr ruhig. Im nahen Naturschutzgebiet hallen jetzt die Worte nach, wenn man sich unterhält. Ich habe dies zum Anlass genommen, mit dem Rad zum Flughafen zu fahren, um mir ein Bild der Lage zu verschaffen. Gespenstisch war es.
Wo sonst die Taxis mehrere hundert Meter schlange stehen, stand ein Taxi. Kein Verkehr. Ich konnte über das Gelände kreuz und quer mit dem Rad fahren, wo es normalerweise an ein Wunder grenzt, dass nicht ein Unfall auf den nächsten folgt . Die Parkhäuser rauf und runter. Nicht mal den Sicherheitsdienst hat es gestört. Der hat mir sogar noch Tipps gegeben, von welchem Parkhaus man die beste Sicht hätte.
Natürlich mache ich mir nichts vor. Die Flüge werden irgendwann wieder zunehmen. Die Leute werden wieder in den Urlaub fliegen. Geschäftsleute werden wieder über den Globus düsen.
Aber, das ist meine Hoffnung, alles vielleicht etwas weniger. Die erzwungene neue Arbeitswelt im Homeoffice zeigt gerade, dass nicht jeder geschäftlicher Flug notwendig ist. Dass eine Videoschalte auch funktioniert. Natürlich lässt sich nicht jedes persönliche Gespräch ersetzen, aber doch viele.
Weniger Flüge bedeuten weniger Lärm, was gut für die Gesundheit ist. Sie bedeuten weniger Belastung für die Erde, was unsere Lebensgrundlage erhält, denn wir haben nur eine Erde. Und letztendlich ist es auch ein Kostenfaktor. Und eigentlich ist Fliegen noch immer viel zu billig, wenn man es rein monetär betracht et. Dass wir das Fliegen mit unserer Gesundheit und der Gesundheit der Erde bezahlen, wird vergessen.
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